Das Flachdach: Alle Informationen zum Aufbau, den Kosten, Vorteile und Nachteile eines Flachdachs, sowie weitere wichtige Details zu dieser Dachform finden Sie hier!

Was versteht man unter einem „Flachdach“?

Haus mit Flachdach Quelle: bigstock.at (145137650)

Das Flachdach ist vermutlich die älteste Dachform fester Gebäude. Die ersten sesshaften Kulturen statteten ihr Bauten mit Flachdächern aus, da diese besonders gut für trockenes Wüstenklima geeignet sind. Bieten sie doch die Möglichkeit, als zusätzliche Wohnfläche genutzt zu werden. Man findet Flachdächer deswegen heute immer noch primär in Gegenden mit Wüstenklima. - Aber auch in unseren Breiten gibt es natürlich Flachdächer. Diese sind wiederum meist als Bestandteil gewerblich genutzter Gebäude (Supermärkte, Läden, Sporthallen usw.) zu finden, aber auch Privathäuser sind bisweilen mit Flachdächern ausgestattet. So haben zum Beispiel viele der sog. „Bungalows“ aus den 1960er Jahre ein Flachdach.

Dennoch sind sie bei uns eher die Ausnahme. Nicht zuletzt deshalb, weil sie sich besser für warme Klimazonen mit geringeren Niederschlagsmengen eignen, als beispielsweise Mitteleuropa. Denn Regen, Schnee und andere Niederschlagsformen können Flachdächern im Zweifelsfalle erheblichen Schaden zufügen und sie in Verbindung mit Frost sogar zerstören.

Die Unterschiede zwischen Kaltdach und Warmdach

Beim Flachdach unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Typen - dem Kaltdach und dem Warmdach:

Bei der früher häufig verwendeten Kaltdach-Bauweise (belüftetes Dach) wurde in der Dämmschicht ein Hohlraum belassen, durch den die Luft zirkulieren konnte. Dadurch wurde die durch das Dach eingedrungene Feuchtigkeit schnell abgeführt. Beim Warmdach hingegen besteht der Schutz vor Wasser und Feuchtigkeit durch eine spezielle Schichtenfolge. Dadurch wird eine optimale Dachdämmung gewährleistet. Zusätzlich sorgt hierbei eine Dampfsperre dafür, dass keine Luft in die Wärmedämmung eindringen kann und feuchte Stellen vermieden werden.

Aufbau und Baumaterialien eines Flachdaches

  • Wie ein Flachdach aufgebaut ist, kann sehr stark variieren. Es gilt viele Faktoren zu berücksichtigen, zum Beispiel:
  • Wo soll das Gebäude mit Flachdach stehen?
  • Welchen Zweck soll es erfüllen?
  • Ist es ein Wohnhaus, ein kommerzielles Gebäude oder ein Nutzgebäude?

Denn alle diese Faktoren bedürfen eines anderen Aufbaues. Auf die Frage, wo es denn nun stehen solle, gilt es Antworten zu finden, die sich primär, aus bereits o.g. Gründen, mit der Klimazone beschäftigen. Warmes und niederschlagsarmes Klima ermöglicht es einem einfachere Konstruktionsweisen zu wählen. Aus Wüstenstädten sind beispielsweise Flachdächer bekannt, die schlicht aus Holzlatten mit Lehmputz bestehen.

Flachdach am Haus Quelle: bigstock.at (132540647)

In Europa empfehlen sich jedoch andere Materialien, wie z.B.: Filz, Asphalt, Gummi, Fiberglas, Kunststoff (alle können mit natürlichen Unterlagen wie Moos, Gras und Steinen gepaart werden). Der Zweck des Gebäudes ist ebenfalls ausschlaggebend für die Wahl des richtigen Dachbelages. Industriell genutzte Gebäude fahren meist besser mit einem stabileren und wartungsfreieren Dachbelag wie Asphalt.

Wer „nur“ das Flachdach auf seinem Carport decken möchte, dem reichen oft schon eine Kunstoff- oder Gummiplatten und etwas Moos, um etwaige Niederschläge zu binden, aus. Soll das Flachdach auch gleichzeitig als Dachterrasse benutzt werden, empfehlen sich rutschfeste Belagstoffe, die zudem nicht allzu gewichtsempfindlich sind. Schließlich will man sich ja auf dem Dach bewegen. Mit Gummiplatten wäre man hier wohl am besten beraten. Zu der Frage, um welchen Gebäudetyp es sich nun handelt, sei zu sagen, dass die bandbreite zu groß ist, um sie hier zu erfassen, aber es gilt die Faustregel, dass man in unseren europäischen Breiten am besten mit stabilen Materialien fährt, wenn man lange Freude an seinem Flachdach haben will und nicht alle drei Jahre den Dachdecker anrufen möchte.

Vorteile und Nachteile eines Flachdachs

An Flachdächern scheiden sich die Geister, aber alles in allem ist es in erster Linie eine Geschmacksfrage. Denn wie alles auf der Welt, haben Flachdächer sowohl Vor- als auch Nachteile.

Vorteile

  • Das Design: Eine der größten Stärken von Flachdächern ist die Simplizität ihres Designs. Besonders für kleinere Gebäudetypen eignen sich Flachdächer sehr gut. Carports, Garagen, Unterstände, (halboffene) Werkstätten, Lager- und Turnhallen, Windfänge usw. - dies liegt daran, dass sie relativ unaufwändig und ggf. sehr schnell zu konstruieren sind. Im Grunde braucht es nicht viel, um ein Flachdach zu errichten. Es lässt sich darüber hinaus bequem erweitern, ohne dass die gesamte Dachkonstruktion einer Erneuerung bedarf. Das sind klare Vorteile.
  • Die Materialien: Wenn man es ganz platt und beinahe übersimplifiziert sagen will, könnte man behaupten, dass es im Grunde alles als Dachbelag tut. Das ist auch zunächst nicht falsch, aber sicherlich nicht der beste Weg, lange etwas von seinem Flachdach zu haben. Der klassische Aufbau eines Flachdaches besteht aus der Schichtung mehrerer Lagen Kies, Asphalt und Filz. Inzwischen werden aber auch anderen Materialien wie PVC, Kunststoffe, Gummi usw. eingesetzt. Wobei jedes Material wiederum mit eigenen speziellen Vor- und Nachteilen aufwarten kann. Kurzgesagt, sind die für ein Flachdach benötigten Materialien leicht zu beschaffen und nicht so kostenintensiv wie beispielsweise Schindeln auf Schiefer oder dergleichen.
  • Die Kosten: Wie bereits erwähnt, sind die Materialkosten für den Bau eines Flachdaches relativ gering. Wer zu viel spart, wird natürlich trotzdem enttäuscht sein, aber wo ist das nicht so.
  • Die Zeit: Auch dies ist bereits erwähnt worden und dennoch ist es gerechtfertigt, hier noch einaml erwähnt zu werden: Die Konstruktionsdauer ist sehr gering, auch der allgemeine Aufwand, um ein Flachdach zu errichten ist im Vergleich zu anderen Dachformen lächerlich wenig. Kleine bis mittelgroße Flachdächer können, insofern nötig, binnen eines einziges Tages komplett ersetzt werden. Das geht mit keinem Giebeldach.

Nachteile

  • Die Wartung: Flachdächer sind im direkten Vergleich mit anderen Dachformen, die besser für unser europäisches Klima geeignet sind, extrem wartungsintensiv. Das lässt sich auf die o.g. Gründe zurückführen. Witterung und Niederschlag, besonders bei Minustemperaturen, können für ein Flachdach, insofern es nicht gut gearbeitet ist, einen frühen Tod bedeuten. Wenn Flüssigkeit in das Deckmaterial einzieht und darin gefriert, sprengt es, durch die Ausdehnung des Eises, buchstäblich Teile aus der Dachkonstruktion. Daher ist es wichtig, eine Möglichkeit zu finden, das Anstauen von Flüssigkeiten zu verhindern.

Was kostet ein Flachdach im Durchschnitt?

Auch hier gibt es keine fixe Antwort, wieviel Euro man pro Quadratmeter investieren sollte, damit das Flachdach auch so wird, wie es sein soll. Es gilt allein im Hinterkopf zu behalten, dass weniger nicht immer mehr ist und dass wer billig kauft, oft zweimal kauft. Es lohnt sich aber natürlich, Preise zu vergleichen und sich mehrere Angebote einzuholen, bevor man sich entscheidet. Man sollte nichtsdestoweniger mit Kosten von mindestens 15 Euro pro Quadratmeter rechnen, nach oben hin ist viel Spielraum, der auch stark vom Standort abhängig ist.

Alles in Allem also ist ein Flachdach nicht was für jeden, kann aber ein wahrer Hingucker sein.

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