So verlegt man Boden- und Wandfliesen in der Wohnung richtig! Alle Informationen, Tipps und Anleitungen zum richtigen Verlegen von Fliesen in Bad, Küche oder anderen Stellen in der Wohnung finden Sie hier online im Ratgeber.
So verlegt man Boden- und Wandfliesen in der Wohnung richtig! Alle Informationen, Tipps und Anleitungen zum richtigen Verlegen von Fliesen in Bad, Küche oder anderen Stellen in der Wohnung finden Sie hier online im Ratgeber:
Worauf man beim Kaufen von Fliesen achten muss:
Je nach Belastungsgrad sind Fliesen in verschiedene Abriebklassen eingeteilt. Da die Beanspruchung im Badezimmer eher gering ist, eignet sich für Bodenbeläge Klasse zwei. Neben Größe und Optik der Fliese, erhält man auch den Mörtel in unterschiedlichen Farbtönen. Helle Fugen bringen großflächige Fliesen besser zur Geltung.
Die Quantität ist nicht zu unterschätzen. Oft entsteht Verschnitt oder Bruch, sodass eine Reserve einklakuliert werden sollte. Auf der sicheren Seite ist, wer auf die benötigten Quadratmeter etwa 10% addiert. Auch das richtige Werkzeug ist unerlässlich. Zur Ausstattung gehören Gummischieber, Schwammbrett, Messwerkzeuge, Zahnkelle, Richtscheit, Fugenkreuze, sowie ein Fliesenschneider, der gegebenenfalls im Baumarkt verliehen wird.
Die richtige Planung
Ein zuvor erstellter Verlegeplan erleichtert die Praxis. Bevor man mit der eigentlichen Arbeit beginnt, muss man sich für eine Ausrichtung der Fliesen entscheiden. Fugen können geradlinig oder diagonal verlaufen, bunte Fliesen erzeugen Muster.
Sind die alten Fliesen größtenteils gut erhalten, ist es möglich, den neuen Bodenbelag darüber zu kleben. Hierfür prüft man zunächst die Haftung der alten Kacheln. Abgenutzte Stellen müssen entfernt werden. Mit Ausgleichsmörtel stopft man die Löcher, lässt diese trocknen und trägt eine Haftbrücke auf. Nun lassen sich die neuen Fliesen darüber anbringen.
Das Verlegen der Fliesen (Bodenfliesen & Wandfliesen):
Hat man alle Vorbereitungen getroffen, kann Hand angelegt werden:
Schritt für Schritt: Wie verlegt man Fliesen richtig?
- Mit der Grundierung beginnen.
- Die Stelle richtig abdichten und markieren.
- Fliesenkleber auftragen.
- Fliesen am Boden verlegen.
- Fliesen verfugen.
- Zum Schluss die Fugen mit Silikon abdichten.
Anleitung:
Als erstes erfolgt die Grundierung. Um heraus zu finden, in welchem Ausmaß diese notwendig ist, helfen einige Tests. Die Ritzprobe gibt Aufschluss über die Tragfähigkeit des Bodens. Je tiefer die Fuge, die ein spitzer Gegenstand hinterlässt, desto instabiler der Untergrund. Zieht aufgeträufeltes Wasser in den Boden ein, ist eine Grundierung unumgänglich. Zudem muss der Anstrich entfernt werden, wenn Partikel an Händen oder Klebeband haften bleiben.
Es folgt die Abdichtung. Besondere Vorkehrungen müssen in Bereichen getroffen werden, an denen Wasserpfützen auftreten könnten. Eine Flüssigfolie verschafft hier Abhilfe.
Im nächsten Schritt verlegt man die Fliesen schon einmal trocken, um sicher zu gehen, dass alles passt. Randstücke können genau zugeschnitten werden. Damit die Mühe nicht umsonst war, markiert man den späteren Verlauf der Fugen mit Kreppbend.
Daraufhin trägt man den Kleber auf. Verschiedene Fliesen und Untergründe erfordern auch verschiedene Haftmittel. Man sollte sich vorher Beratung einholen. Zum Auftragen des Klebers benutzt man die Zahnkelle. Wichtig ist, immer die gleiche Neigung zu bewahren. Bei flacher Haltung wird mehr Kleber aufgestrichen. Dabei sollte die bearbeitete Fläche so gewählt werden, dass sie in geringer Zeit fertiggestellt werden kann und der Kleber nicht fest wird. Jener wird nach dem Auftragen gekämmt.
Im gleichen Zug werden die Markierungen entfernt und das Verlegen wird begonnen. Die Platzierung der Fliese wird mithilfe von Fugenkreuzen optimiert und die Fliese wird leicht angedrückt. Um Verschnitt zu vermeiden, legt man in den Ecken immer erst eine volle Fliese aus.
Stimmen Symmetrie und Ebenheit geht es ans Verfugen. Wie auch bei der Wahl des Klebers ist Mörtel nicht gleich Mörtel. Oft eignet sich eine Fertigmischung aus dem Baumarkt. Für Badezimmerbereiche, die nicht mit Wasser in Berührung kommen, empfiehlt sich eine kunststoffhaltige Mischung. Wer sich unsicher ist, sollte sich trotzdem genauer informieren. Der Mörtel wird nun über den Fugen verteilt und mit dem Gummischieber verstrichen. Zu beachten gilt, dass keine Lücken zurückbleiben. Der überschüssige Mörtel kann grob mit einem Schwammbrett entfernt werden. Für die abschließende Reinigung eignet sich ein Baumwolllappen.
Schließlich dichtet man den Fliesenabschluss an den Wänden mit Silikon ab. Saures Silikon haftet besser, taugt aber nicht, wenn es mit Putz, Mörtel oder Acryl in Berührung kommen könnte. In diesem Fall stellt neutrales Silikon eine bessere Alternative dar. Dem Verschmutzen des frisch sanierten Bodens beugt man vor, indem man die umliegenden Fliesen mit einem dünnen Streifen Kreppband abklebt.
Das Silikon kann jetzt mit einer Kartuschenpistole entlang der Fuge aufgetragen werden. Grobe Ungenauigkeiten entfernt man mit einem Glätt-Cutter. Um den Feinschliff zu bewerkstelligen, besprüht man die Silikonmasse danach mit einer Lösung aus Wasser und Spülmittel. So vermeidet man dass beim gründlichen Formen Rückstände am Werkzeug oder den Händen haften bleiben.
Die Vorteile eines Fliesenbodens
Fliesen sind im Handumdrehen gereinigt. Wasser oder Dreck können dem Bodenbelag nichts anhaben. Außerdem warten sie mit einer hohen Lebensdauer auf. Je nach Abriebklasse entsteht kein Verschleiß. In der Herstellung sind sie zudem umweltfreundlich. Falls eine Fliese doch mal bricht, ist sie ohne Aufwand ausgetauscht.
Anders als bei anderen Fußböden, bei denen dann häufig der gesamte Belag erneuert werden muss. Nicht zuletzt macht das vielfältige Angebot einen großen Teil ihrer Beliebtheit aus. Baumärkte führen Fliesen mit allen Farben und Verzierungen. Dies ermöglicht dem Kunden eine individuelle Raumgestaltung.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Heimwerker, die ihren Fliesenboden selber verlegen, sollten für ein gelungenes Resultat nicht geizen. Taugliches Werkzeug spielt hier eine große Rolle. Eine beauftragte Firma verlangt durchschnittlich 30€ pro Quadratmeter oder 45€ Stundenlohn für Standardarbeiten. Komplizierte Muster wie Mosaik oder Bordüren treiben den Preis doppelt so hoch. Handwerker stellen auch Zusatzarbeiten wie Silikonabdichtungen in Rechnung. Üblicherweise lassen sie dies mit 1-1,5€ vergüten. Hinzu kommen Materialkosten. Allgemein gilt, Qualität hat ihren Preis.