Elektromagnetische Strahlung kann gefährlich sein, weil sie genug Energie hat, um die Atome und Moleküle in unserem Körper zu beeinflussen. Diese Energie kann Veränderungen in den Körperzellen hervorrufen und dadurch langfristig körperliche Beschwerden und den Ausbruch bestimmter Krankheiten (beispielsweise einiger Krebsarten) begünstigen. Wie jeder die elektromagnetische Strahlung messen und sie gezielt abstellen kann, zeigen die nachfolgenden Tipps.

Hier lauern die Gefahren für elektromagnetische Strahlung

Elektromagnetische Strahlung ist im täglichen Leben überall um uns herum zu finden, auch in den eigenen vier Wänden. Mit dem richtigen Gerät lässt sich elektromagnetische Strahlung messen und herausfinden, wie stark die Belastung bei Mikrowelle, schnurlosen Telefonen, WLAN-Routern, Fernseher und anderen Geräten tatsächlich ist.

Wer die Strahlungswerte kennt und weiss, welche Geräte die höchste Belastung ausmachen, kann seine Innenraumeinrichtung ganz gezielt strahlungsarm planen. Geht es beispielsweise um das Einrichten der Küche, ist die genaue Recherche nach den Elektrosmog-Belastungen empfehlenswert, denn bei den Herstellern gibt es deutliche Unterschiede. Wer erst nach dem Einbau der Geräte die elektromagnetische Strahlung messen lässt oder sie selbst ermittelt, läuft Gefahr, einen kostspieligen Austausch der verbauten Küchenhelfer vornehmen zu müssen.

Auch viele Haushaltsgeräte wie Staubsauger und Waschmaschinen geben ebenfalls geringe Mengen an elektromagnetischer Strahlung ab. Darüber hinaus erzeugen Leuchtstoffröhren, Halogenlampen und andere Lampenarten ebenfalls ein Strahlungsumfeld, welches mit geschickter Produkt-/Geräteauswahl deutlich minimiert werden kann.

Elektromagnetische Strahlung messen: Profis wissen genau, wie es geht

Experten empfehlen eine professionelle Messung der elektromagnetischen Strahlung, denn die Werte sind deutlich präziser und belastbarer. Zwar gibt es auch im freien Handel alle benötigten Utensilien, um die Messung durchzuführen, doch schon die unzureichende Kalibrierung oder der falsche Messablauf können zu Wertveränderungen führen und womöglich Geräte mit elektromagnetischer Strahlung als weniger schädlich ausweisen.

So wird die elektromagnetische Strahlung gemessen

Eine beliebte Methode ist die Verwendung eines Oszilloskops, das in der Lage ist, hohe Frequenzen und kurze Impulsdauer zu messen. Um mit dem Oszilloskop genauen Ergebnisse zu erzielen, muss die Sonde zunächst an den Eingangsanschluss des Geräts angeschlossen werden. Anschliessend wird der Tastkopf an die Quelle der elektromagnetischen Strahlung (beispielsweise die Mikrowelle oder der Staubsauger) angeschlossen. Das Oszilloskop überwacht im Anschluss das Signal und zeichnet es auf. Mit diesen Informationen lassen sich Frequenz, Amplitude, Impulsbreite und andere Merkmale bestimmen und die Schädlichkeit der Strahlung klassifizieren.

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Wir sind ihnen täglich ausgesetzt, ohne es wirklich zu bemerken: Elektromagnetische Strahlen umgeben uns im Alltag bei Handynutzung und Co.

Eine alternative Methode ist die Verwendung eines Spektrumanalysators. Mit diesem Instrument können die Leistungspegel elektromagnetischer Strahlung in verschiedenen Frequenzbändern in einem Augenblick gemessen werden. Zunächst wird das Gerät ebenfalls an die Quelle der elektromagnetischen Strahlung angeschlossen und es im weiteren Schritt kalibriert. Dieser Vorgang ist wichtig, um die Messung des korrekten Leistungspegels sicherzustellen.

Eine weitere Methode, um elektromagnetische Strahlung zu messen, ist die Nutzung einer Antenne und ein Spektrumanalysator. Bei diesem Ansatz wird die Antenne an die Strahlungsquelle und dann an den Spektrumanalysator selbst angeschlossen. Der Vorteil bei dieser Methode: Sie ist deutlich präziser als die Messung mit einem Oszilloskop.

So viel elektromagnetische Strahlung geben konventionelle Geräte im Haushalt wirklich ab

Wir die elektromagnetische Strahlung gemessen, zeigen sich bei den einzelnen Haushaltsgeräten rasch deutliche Unterschiede. Die Strahlungsmenge hängt von der Art und dem Alter des Geräts ab. Ältere, schlecht gewartete Geräte können mehr Strahlung abgeben als neuere Modelle, während bestimmte Gerätetypen - wie Mikrowellen und Mobiltelefone - höhere Werte als andere aufweisen.

Ein 1.000-Watt-Mikrowellenherd erzeugt beispielsweise mehr Strahlung als ein 600-Watt-Ofen. Wer seine Speisen schnell erhitzen und deshalb auf den Mikrowellenherd nicht verzichten möchte, sollte bei der Geräteauswahl auf die möglichst geringe Strahlungsabgabe achten.

Tipp: Um das Risiko einer übermässigen Exposition gegenüber elektromagnetischer Strahlung zu verringern, helfen beispielsweise einfache Tricks. Hersteller empfehlen, das Mobiltelefon mindestens 10 cm vom Körper fernzuhalten, wenn möglich auch beim Telefonieren.

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Zu den grössten Quellen für elektromagnetische Strahlung im Haushalt gehört die Mikrowelle. Vor allem ältere Modelle können die Gesundheit durch ihre intensive Strahlungsabgabe negativ beeinflussen.

Ab wann ist die elektromagnetische Strahlung wirklich schädlich?

Wie und ob viel elektromagnetische Strahlung wirklich zu ernsthaften gesundheitlichen Schädigungen führen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Frequenz der Strahlung und die Energiemenge, die sie enthält, sind massgeblich entscheidend. Je höher die Frequenz oder kürzer die Wellenlänge einer Strahlungsart ist, desto energiereicher ist sie und damit potenziell schädlicher. Ionisierende Strahlung (z. B. X-Strahlen, Gammastrahlen und UV-Strahlung) ist die gefährlichste Art der elektromagnetischen Strahlung, da sie Zellen und DNA in lebenden Organismen schädigen kann. Aber auch nicht-ionisierende Strahlung (z. B. Radio- und Mikrowellen) birgt potenzielle Gesundheitsrisiken, wenngleich diese weitaus geringer sind als die der ionisierenden Strahlung. Bei sehr hohen Werten, nicht-ionisierende Strahlung kann eine Erwärmung des Körpergewebes verursachen, die zu Verbrennungen und anderen Gewebeschäden führen kann.

Ausserdem reagiert der menschliche Körper ganz unterschiedlich auf die Einflüsse der elektromagnetischen Strahlung. Sind beispielsweise Vorerkrankungen vorhanden, kann auch wenig Strahlung ausreichen, um ernste gesundheitliche Folgen hervorzurufen.

Praktische Tipps, die elektromagnetische Strahlung im Haushalt reduzieren können

Die Reduktion der schädlichen Elektrostrahlung ist schon durch einfache Massnahmen möglich. Dazu gehört beispielsweise die Verwendung eines Festnetztelefons anstelle eines Mobiltelefons, die Einschränkung der WLAN-Nutzung und die Vermeidung bestimmter Haushaltsgeräte, die hohe Strahlungswerte abgeben.

Geräte wie Laptops, Mobiltelefone oder Laptops sollten bei Nichtbenutzung immer ausgeschaltet und möglichst weit weg gelegt werden. Experten empfehlen sogar, mobile Endgeräte aus dem Schlafzimmer zu verbannen, um für eine bessere Schlafhygiene zu sorgen. Nicht nur die elektromagnetischen Strahlen, sondern auch die Displayhelligkeit können die Augen irritieren und zu einem verzögerten Einschlafen führen.

Dies liegt daran, dass blaues Licht das Tageslicht imitiert und die Freisetzung von Melatonin unterdrückt. Dieses Hormon ist zur Regulierung des zirkadianen Rhythmus notwendig und steuert die innere Uhr des Körpers (Schlaf-Wach-Rhythmus).